Die Immobilienbranche ist ein Sektor, der unsere Gesellschaft in vielerlei Hinsicht prägt. In der Schweiz trägt sie rund 16 % zum Bruttoinlandsprodukt bei und bildet damit einen zentralen Pfeiler der Wirtschaft. Der breit gefächerte und komplexe Bereich umfasst Tätigkeiten wie Bauwesen, Projektentwicklung, Maklergeschäft und Asset Management ebenso wie aktuelle Innovationen rund um das Internet der Dinge (IoT) und datenbasierte Anwendungen. Gerade diese technologischen Entwicklungen eröffnen neue Perspektiven: Sie helfen uns, den Einfluss der Branche auf ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte besser zu verstehen – und gezielt zu steuern.
Heute ist es jedoch vor allem die Technologie, die die Spielregeln verändert. PropTechs spielen dabei eine Schlüsselrolle: Sie setzen nicht auf revolutionäre Umbrüche über Nacht, sondern darauf, bestehende Ineffizienzen zu beheben und den Mehrwert für alle Beteiligten im Immobilien-Ökosystem nachhaltig zu steigern.
Die Bedürfnisse des Immobilienmarktes
Die Herausforderungen und Erwartungen der Akteure in der Immobilienbranche sind vielfältig:
- Eigentümer:innen wünschen mehr Transparenz und höhere Performance bei der Verwaltung ihrer Vermögenswerte.
- Immobilienverwalter:innen möchten von zeitraubenden administrativen Aufgaben entlastet werden, um sich stärker auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren zu können.
- Mieter:innen erwarten einen nahtlosen, reaktionsschnellen und digital unterstützten Service.
- Investoren fordern im Grunde drei Dinge: Daten, Daten und nochmals Daten – um fundierte Entscheidungen zu treffen und ihre Investitionen gezielt zu steuern.
PropTech-Startups, wie sie in diesem Jahr auf der RENT präsent sind, zeigen exemplarisch die Entwicklung hin zu einer effizienteren und stärker vernetzten Immobilienbranche. Diese Unternehmen reagieren gezielt auf die Bedürfnisse der Branche, indem sie technologische Lösungen entwickeln, die passgenau auf die aktuellen Herausforderungen zugeschnitten sind.
Das digitale Immobiliengeschäft von heute
Es ist wichtig zu betonen, dass wir längst nicht mehr über die Immobilienbranche der Zukunft sprechen – sondern über die Immobilienbranche von heute. Als Tayo vor acht Jahren gegründet wurde, gehörten wir nicht zu den ersten PropTechs. Wir waren Teil einer kleinen Gruppe von Pionieren, die diesen Markt erkundeten – oft als Aussenseiter wahrgenommen.
Heute hat sich diese Landschaft radikal gewandelt: Der PropTech-Markt ist explodiert. Inzwischen gibt es in der Schweiz Hunderte von Anbietern, strukturierte Fonds investieren gezielt, und das Mindset im Immobiliensektor beginnt sich zu verändern. Die Branche kann diese Transformation nicht länger ignorieren – der Erfolg von der RENT und anderen REM-Events ist ein deutlicher Beleg dafür. Diese dynamische Wachstumsphase wirft jedoch eine zentrale Frage auf: Ist der Schweizer Markt gross genug, um so viele PropTech-Startups langfristig zu tragen?
Hin zu einer Marktkonsolidierung
Der rasante Einzug technologischer Lösungen in die Immobilienbranche bringt eine zentrale Herausforderung mit sich: die zunehmende Anzahl an Tools und Schnittstellen. So vorteilhaft diese Vielfalt auch sein mag – für die Kund:innen bedeutet sie oft eine steigende Komplexität und höhere Kosten im Management der eingesetzten Systeme. Der Schweizer Markt ist begrenzt, und kaum jemand möchte mit einer Vielzahl paralleler Lösungen arbeiten. Daraus ergibt sich eine zentrale Frage: Wie gelingt der Spagat zwischen Innovationskraft und notwendiger Vereinfachung?
Immobilienunternehmen werden daher zunehmend bestrebt sein, ihre Tools auf eine kleinere Anzahl von Plattformen zu konsolidieren – mit dem Ziel, die Verwaltung zu vereinfachen und Kosten zu senken.
In den nächsten Jahren dürften sich mehrere Entwicklungen deutlich herauskristallisieren:
- Einige Startups werden vom Markt verschwinden, weil ihre Nischenlösungen keine ausreichende Nachfrage erzeugt haben.
- Andere werden fusionieren oder übernommen, um integrierte und vereinheitlichte Lösungen zu schaffen, die den Bedürfnissen der Branche besser entsprechen.
- Wiederum einige werden sich zusammenschliessen, um strategische Partnerschaften einzugehen – mit dem Ziel, ihren Kund:innen mehr Mehrwert und wirtschaftliche Vorteile zu bieten.
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Und schliesslich wird es auch Akteure geben, die horizontal expandieren, ihren ursprünglichen Fokusbereich verlassen und neue Märkte erschliessen. Diese Strategie kann jedoch zulasten ihrer Agilität gehen.
Tayos Vision für ein starkes Schweizer Proptech
Bei Tayo verfolgen wir eine klare Philosophie im Umgang mit dieser Marktentwicklung: Wir wollen uns nicht verzetteln, indem wir versuchen, alle Bereiche der Immobilienbranche abzudecken. Unser Ziel ist es, in unserem Kernbereich führend zu bleiben – und genau deshalb setzen wir auf gezielte Zusammenarbeit mit anderen spezialisierten Lösungen. So entsteht ein vernetztes Ökosystem, das echten Mehrwert schafft – für Verwalter:innen, Eigentümer:innen und Mieter:innen.
Wir haben eine interoperable Plattform entwickelt, die sich nahtlos mit ergänzenden Tools integrieren lässt – mit dem Ziel, unseren Kund:innen mehr Wert zu bieten. Wir glauben an ein Modell, in dem die Bündelung von Kompetenzen nicht nur funktionalen Mehrwert schafft, sondern gleichzeitig auch die Kosten für unsere Kund:innen senkt.
Dieses kollaborative Modell ermöglicht es nicht nur, gezielter auf die Bedürfnisse der Kund:innen einzugehen, sondern auch, ein starkes und nachhaltiges Schweizer PropTech-Ökosystem zu schaffen, das der Immobilienbranche echten Nutzen stiftet. Durch die Bündelung unserer Kräfte und die Schaffung intelligenter Synergien können wir die aktuellen Herausforderungen des Marktes meistern und aktiv zu einer effizienten, kohärenten digitalen Transformation des Schweizer Immobiliensektors beitragen.
Und wie sehen Sie das?